NUN Electro / Das Schwarze System „Depression“

Im Sommer 2023 habe ich angefangen, das polnische Projekt NUN Electro zu unterstützen. NUN Electro ist die Fortführung der Band NUN von Mastermind Olav Sharx, zusammen mit der neuen Sängerin Inga Habiba, die in Polen über ihre Band Lorien bekannt ist.

Ich habe habe ein paar ihrer Demos neu produziert. Beim Song „Depression“ stellte sich eine gewisse Magie bei unserer musikalischen Symbiose ein, so dass wir uns zu einer Veröffentlichung entschieden.

Es handelt sich also um keinen klassischen Remix, sondern eine waschechte DSS Produktion, basierend auf den Ideen von Inga und Olav. Wer Coldwave und Post-Punk mag, kennt sicherlich den Song „Gallowdance“ von Lebanon Hanover. Dieser diente als Inspiration für „Depression“.

Hier ist der Song für eure Playlists.

Übrigens gab bereits im Jahr 2004 eine Zusammenarbeit zwischen DSS und NUN. Damals habe ich einen Remix des Songs „Stop!“ gefertigt, der jedoch nicht offiziell veröffentlicht wurde.

Hier ist übrigens die originale Version von „Depression“.

Remix von Kontrast „Ostseekind“

Als ich das aktuelle Kontrast Album „Unaufhaltsam“ im letzten Jahr das erste Mal und eher zufällig hörte, war ich davon recht schnell angetan. Für mich wurde es zum Szene-Release des Jahres 2019 und das hat ganz einfache Gründe. Kontrast liefern ein reifes Album mit Tiefgang, das beim Hören nie langweilig wird und dessen Klangwelten in Verbindung mit sehr guten deutschen Texten faszinieren. Diese Songs erzählen Geschichten und werden durch komplexe Arrangements und ausgefeilte Sounds unterstützt, die nicht ausgelutscht klingen. Das Album hat einige Highlights, aber insbesondere hat es mir der Song „Ostseekind“ mit seiner Melancholie, (N)ostalgie und Weite angetan, der so gar nicht szenetypisch klingt und zum Ende hin sogar noch einen kleinen akustischen Querverweis zu Joy Division enthält. Der Song ist ganz großes Kino und weckte sicherlich auch persönliche Emotionen und Erinnerungen. „Als Kind denkt man nie an Vergänglichkeit“.

Bereits 2019 wuchs mein Wunsch, mit dem neuen Material von Kontrast arbeiten zu dürfen. Als im Sommer 2020 die Ankündigung kam, dass „Ostseekind“ als Single ausgekoppelt wird, sprach ich die Band einfach mal an und fragte, ob sie Interesse an einem Remix hätte. Zu meiner großen Freude gab es grünes Licht. Aber nun hatte ich ein Problem. Wie will man einen nahezu perfekten Song remixen und diesem eine neue Facette geben? Ist die DSS-Handschrift überhaupt geeignet für solch einen Song oder würde sie dessen Stimmung zerstören? Ich war unsicher, aber nach einem holprigen Start flossen die Ideen.

Es ist der bisher aufwändigste Remix ist, den ich produzierte. Die Produktion ist eine Neuinterpretation mit einem hohem Anteil von eigenem Soundmaterial und eine akustische Reise mit dem DSS-Zug von Berlin an den Ostseestrand in 7:30 min. Etwa 3-4 Monate Produktionsarbeit flossen hinein. Die Dinge entwickelten sich immer weiter und auch durch viele Diskussionen mit Andreas, der sich inhaltlich und als erster Kritiker einmischte, entstanden weitere Ideen und die Sache wurde runder. Endgültig fiel mir aber erst ein Stein vom Herzen, als sich Roberto und Dirk positiv zum fertigen Produkt äußerten. Heute erschien mit dem Titeltrack „Unverwundbar“ die mittlerweile sechste Single-Auskopplung aus dem Album „Unaufhaltsam“ und wir sind sehr stolz, dass der Das Schwarze System Mix von „Ostseekind“ darauf enthalten ist. Viel Freude damit!

Ein paar Worte zum Thema Remixe

Unser Anliegen ist es, einen geeigneten fremden Song zu adaptieren und im eigenen Soundgewand erklingen zu lassen. Bei „Memories“ wurden daher, bis auf die Vocals, fast ausschließlich eigene Sounds verwendet. Es gibt im Hintergrund lediglich einen perkussiven Sound, den ich übernommen habe. Der klingt so typisch im Original und erinnert an ein tickendes Uhrwerk. Der Rest wurde mit eigenen Sounderzeugern selbst gebastelt. Daher gibt dieser Remix auch einen guten Einblick, wie DSS im Jahr 2020 klingt, da von uns ja noch kein neuer Song veröffentlicht wurde.

Die Bezeichnung Remix trifft es daher eigentlich gar nicht, der Begriff Coverversion mit originalen Vocals wäre passender. Dies führt dazu, dass der originale Song durch die DSS Brille betrachtet neu interpretiert wird. Ziel ist es, die Stärken des Originals mit der Corporate Identity des DSS Sounds zu verschmelzen. Dies kann natürlich nur gelingen, wenn einen das Original selbst anspricht und Emotionen auslöst. Es fließt zudem viel Zeit in die Umsetzung der Mixe und das ist nicht mal so nebenher erledigt.

In den letzten Monaten arbeitete ich an einem weiteren Remix, dessen Original mich fasziniert und inhaltlich anspricht. Es wird noch nicht verraten, aber der Mix wird demnächst als Bonustrack auf einer neuen Single der Band erscheinen. 

Die neuen Remixe werden von mir produziert, weil dies primär eine studiotechnische Aufgabe ist. Andreas ist jedoch erster Kritiker der Umsetzungen und gibt wertvolle Tipps und Feedback, wohin sich das Klangbild entwickeln sollte. Ansonsten konzentriert er sich eher auf die Weiterentwicklung unserer eigenen Songs und seiner Vocals. Für mich ist es eine erfrischende Abwechslung zur Produktion der neuen DSS Titel und eine Möglichkeit, neue Erfahrungen zu sammeln, technisch und musikalisch. In den nächsten Monaten wird der Fokus jedoch wieder auf den eigenen Produktionen liegen.

Remix von Outsized ft. digital ENERGY „Memories“

Es hat 15 Jahre gedauert und heute ist es endlich so weit. Mit einem Remix für unsere Freunde digital ENERGY und Outsized und gehen wir wieder an den Start bzw. erscheint die erste offizielle DSS Produktion seit 2005. Die originale Single wurde von Rob Dust produziert und als Remixer treten weiterhin noch Beyond Border, Midnight Resistance und Dominatrix an.

Die Produktion hat viel Spaß bereitet und gibt einen kleinen Einblick in den heutigen DSS Sound nach so langer Zeit. Wir hoffen, dass es euch gefällt.