Als ich das aktuelle Kontrast Album „Unaufhaltsam“ im letzten Jahr das erste Mal und eher zufällig hörte, war ich davon recht schnell angetan. Für mich wurde es zum Szene-Release des Jahres 2019 und das hat ganz einfache Gründe. Kontrast liefern ein reifes Album mit Tiefgang, das beim Hören nie langweilig wird und dessen Klangwelten in Verbindung mit sehr guten deutschen Texten faszinieren. Diese Songs erzählen Geschichten und werden durch komplexe Arrangements und ausgefeilte Sounds unterstützt, die nicht ausgelutscht klingen. Das Album hat einige Highlights, aber insbesondere hat es mir der Song „Ostseekind“ mit seiner Melancholie, (N)ostalgie und Weite angetan, der so gar nicht szenetypisch klingt und zum Ende hin sogar noch einen kleinen akustischen Querverweis zu Joy Division enthält. Der Song ist ganz großes Kino und weckte sicherlich auch persönliche Emotionen und Erinnerungen. „Als Kind denkt man nie an Vergänglichkeit“.
Bereits 2019 wuchs mein Wunsch, mit dem neuen Material von Kontrast arbeiten zu dürfen. Als im Sommer 2020 die Ankündigung kam, dass „Ostseekind“ als Single ausgekoppelt wird, sprach ich die Band einfach mal an und fragte, ob sie Interesse an einem Remix hätte. Zu meiner großen Freude gab es grünes Licht. Aber nun hatte ich ein Problem. Wie will man einen nahezu perfekten Song remixen und diesem eine neue Facette geben? Ist die DSS-Handschrift überhaupt geeignet für solch einen Song oder würde sie dessen Stimmung zerstören? Ich war unsicher, aber nach einem holprigen Start flossen die Ideen.
Es ist der bisher aufwändigste Remix ist, den ich produzierte. Die Produktion ist eine Neuinterpretation mit einem hohem Anteil von eigenem Soundmaterial und eine akustische Reise mit dem DSS-Zug von Berlin an den Ostseestrand in 7:30 min. Etwa 3-4 Monate Produktionsarbeit flossen hinein. Die Dinge entwickelten sich immer weiter und auch durch viele Diskussionen mit Andreas, der sich inhaltlich und als erster Kritiker einmischte, entstanden weitere Ideen und die Sache wurde runder. Endgültig fiel mir aber erst ein Stein vom Herzen, als sich Roberto und Dirk positiv zum fertigen Produkt äußerten. Heute erschien mit dem Titeltrack „Unverwundbar“ die mittlerweile sechste Single-Auskopplung aus dem Album „Unaufhaltsam“ und wir sind sehr stolz, dass der Das Schwarze System Mix von „Ostseekind“ darauf enthalten ist. Viel Freude damit!